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Mai 12, 2013 · 4:22 pm

CD-Lyrik

Die Aktion: Das Gedicht wird wie ein zweiter Ast an einen Baum gehangen.

Zum Inhalt: Rilkes Gedicht behandelt den Herbst und die Vergänglichkeit.

Warum hier?: Weil die CD’s als Blätterersatz einen neuen Ast bilden.

Der Initiator: Marc Hendrian, Student der RUB

Das Gedicht in voller Länge:

Herbst (1902)

 Die Blätter fallen, fallen wie von weit,

als welkten in den Himmeln ferne Gärten;

sie fallen mit verneinender Gebärde.

 Und in den Nächten fällt die schwere Erde

aus allen Sternen in die Einsamkeit.

 Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

Und sieh dir andre an: es ist in allen.

 Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen

unendlich sanft in den Händen hält.

(Rainer Maria Rilke)

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Fahrstuhllyrik

Die Aktion: Das Gedicht wurde in den Innenraum verschiedener Fahrstühle geklebt

Zum Inhalt: Das Gedicht „Maximale Belastbarkeit“ von Rainer Monika Hoesch erzählt von der Möglichkeit eines Fahrstuhl-Absturze und den damit verbundenen Ängsten.

Warum hier?: Wo wenn nicht hier. Jeder hat doch schon mal in einem Fahrstuhl gestanden und den Fall der Fälle im Kopf durchgespielt.

Der Initiator: Marc Hendrian

Ein Auszug aus dem Gedicht:

Was, wenn der Aufzug stecken bliebe

jetzt und hier –  I C H  –  mittendrin

dächte ich nach über mein Leben –

erkennte ich wahren Zweck und Sinn…

(Hoesch)

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Weihnachtsmarktlyrik

mit Lyrik über den Weihnachtsmarkt....vorbei, verweht, nie wieder...

Die Aktion:Plakate mit kritischen Großstadt- und Weihnachtsgedichten auf  auf dem Weihnachtsmarkt

Zum Inhalt: Mal geht es darum eine Sekunde in dem Getummel zu verweilen, mal gegen den Konsum, mal gegen die Unpersönlichkeit von Floskel-Weihnachtsgrüßen per Mail.

Warum hier?: Weil man auf dem Weihnachtsmarkt nicht nur konsumieren, sondern auch nachdenken soll.

Die Initiatoren: der Anarchie Poesie Kurs der RUB

Eines der Gedichte:

Gedicht von Alfons Petzold

(Gedicht von Alfons Petzold)

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Parkscheinlyrik

Die Aktion: Ein Gedicht in Form eines Parscheines

Zum Inhalt: Beim Autofahren wird man mit Schildern und Knöllchen bombadiert, das Gedicht wehrt sich gegen diesen „Schilderwald“

Warum hier?: Das Gedicht liegt im Parkautomaten oder steckt an der Autofensterscheibe, so dass man bei Letzterem im ersten Moment glaubt, man habe ein Knöllchen

Der Initiator: Marcel Rebbert, Student der RUB

Auszug aus dem Gedicht:

Autofahrerzorn

Die Ampel grün, doch er sieht rot

Weil überall ein Knöllchen droht

Gesetzes Arm, oh Gottverdammt

Du lauerst stumm am Straßenrand.

(http://schuettelverse.de/Mensch%20und%20Gesellschaft.html )

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Vorlesungslyrik

Klebefpolie

Die Aktion: Ein Gedicht in Form einer Folie auf dem Overheadprojektor im Vorlesungssaal der RUB.

Zum Inhalt: Johann Wolfgang Goethes ,,Wanderers Nachtlied“ kann als eine Beschreibung der Nacht gedeutet werden oder auch als nahender Tod.

Warum hier?: Fast jeder Student hat das schon mal erlebt: Eine langweilige Vorlesung, gedimmtes Licht und nur der Dozent an dem OHP scheint hellwach zu sein. Die Augen werden schwerer und schwerere und man hat das Gefühl in der wohligen Dunkelheit in den Schlaf geredet zu werden. Also der perfekte Ort für eine Einschlafhilfe in Form eines Gedichtes!

Der Initiator: Jan Boelmann, Promovent an der RUB

Das Gedicht in voller Länge:

Wanderers Nachtlied

Über allen GipfelnWarte nur, balde

Ruhest du auch.

Ist Ruh,

In allen Wipfeln

Spürest du

Kaum einen Hauch;

Die Vögelein schweigen im Walde.

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U-Bahn-Lyrik

Die Aktion: Ein Gedicht in Form eines U-Bahn-Plans

Zum Inhalt: Kurt Tucholsky beschreibt in „Augen der Großstadt“, was man im Alltagsleben in der Großstadt verpasst

Warum hier?: Das Gedicht steht neben einem echten U-Bahn-Plan in einer Stadt, die Leute sollen über ihre achtlosen Blicke nachdenken, genauer hinsehen

Die Initiatorin: Carolin Unger, Studentin der RUB

Ein Auszug des Gedichtes:

Augen in der Großstadt

Wenn du zur Arbeit gehst
am frühen Morgen,
wenn du am Bahnhof stehst
mit deinen Sorgen:
da zeigt die Stadt
dir asphaltglatt
im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider –
Was war das? vielleicht dein Lebensglück…
vorbei, verweht, nie wieder.

(…)

(Kurt Tucholsky)

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Treppenlyrik

Lyrik auf der Treppe

Die Aktion:

im Unialltag ist man oft so sehr im Stress, dass man nur noch nach unten schaut und nicht nach rechts und links guckt, deswegen ist das Gedicht – auf dem Boden –  am Fuß der Treppe plaziert!

Zum Inhalt: Das lyrische Ich steht sich selbst im Weg

Warum hier?: weil man beim Treppenlaufen meistens auf den Boden schaut

Die Initiatorin: Katrin Langhans, Studentin der RUB

Das Gedicht in voller Länge:

Gedicht:Im Hotel, am Fuß der Treppe

Im Hotel, am Fuß der Treppe,

Trat mal einer auf ’ne Schleppe.

Ach, es schien in dem Momente,

Als ob Leib und Seel‘ sich trennte.

Denk‘ ich dran, durchzuckt es mich

Heut noch wie ein Seitenstich!

Denn der Täter, der war ich.

(Wilhelm Busch)

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Kühlschrank-Lyrik

Die Aktion:

Den Mitbewohnern so richtig den Appetit verderben, mit dem Gedicht „Vampirismus“ auf Milchtüte, Tomate Mozarella und Co! Verwirrte Blicke sind garantiert!

Zum Inhalt: Ein Vampir beschreibt seine Gelüsste kurz vor dem tödlichen Biss!

Warum hier?: Um seinem Mitbewohner beim Griff in den Kühlschrank den Appetit zu verderben.

Die Initiatorin: Katharina Mraz, Studentin der RUB

Auszug aus dem Gedicht:

Banalster Vampirismus


…hüll` Dich in Dein Leichentuch,
sprich noch einen kleinen Fluch
und dann halte still,

weil ich trinken will.

(Thomas A. Keck)

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Klolyrik

Die Aktion: Das Gedicht „Der römische Brunnen“ von Conrad Ferdinand Meyer beginnt mit den Zeilen „Aufsteigt der Strahl und fallend gießt er voll der Marmorschale Rund“. Das erinnert doch stark an….seht selbst, wo es in der Uni hängt!

Der dritten wallend ihre Flut, Und strömt und ruht, Und jede nimmt und gibt zugleich

Zum Inhalt: In dem Gedicht wird ein Brunnen beschrieben.

Warum hier?: der Strom und Wasserlauf, den Meyer in dem Gedicht „Der römische Brunnen“ beschreibt wird auf den Verlauf des „Pinkelns“ übertragen

Der Initiator: Jan Boelmann, Promovent an der RUB

Das Gedicht in voller Länge:

Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.

Conrad Ferdinand Meyer (1882)

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